Die erhaltenen Entwürfe zu dem Bild „Zwei Frauen“ aus den Jahren 1983-1984 zeigen sehr schön auf, wie sorgfältig Thomas Gatzemeier seine Malereien vorbereitet.
Die Zeichnungen entstanden direkt vor dem Modell und wurden durch begrenzende Linien nachträglich in das gewünschte Format gebracht. Die Figur wird modifiziert. Erst dann überträgt Gatzemeier den Entwurf auf den vorbereiteten Malgrund. An diesem Bild sind die handwerklichen Fähigkeiten des jungen Künstlers gut abzulesen.
Sein Stil verfestigt sich jedoch nicht. Die Neugierde treibt Gatzemeier später bis zur radikalen Abstraktion und zurück zur konkreten Figürlichkeit. Die Linie und das hervorstechende „Zeichnerische“ seiner Bildfindungen bleiben seiner Arbeit aber immer eigen.
Wenn es den Anschein hat „Er hätte seinen Stil gefunden“ bricht Gatzemeier mit den Formen und verlässt gar das ihm so vertraute Sujet – den Akt. Es scheint, als sei ihm der Akt der Gestaltung wichtiger als dessen Ergebnis.