Malerei Altarbild
Im Frühjahr des Jahres 2002 bekam ich die Einladung zu einem beschränkten Wettbewerb. Acht Künstler wurden gebeten einen Entwurf für die neu zu gestaltende Altarwand der Marienkirche Crailsheim – Onolzheim im Hohenlohischen einzureichen.
Ich selbst stehe Auftragskunstwerken und sonstigen Bewerbungen skeptisch gegenüber, konnte dieser reizvollen Aufgabe jedoch nicht widerstehen. Denn in diesen Dimensionen werden selten Aufträge vergeben. Die zu gestaltende Altarwand hatte eine Fläche von 60 qm. Der Wettbewerbsentwurf verlangte den Maßstab 1: 20 und konnte in dieser Dimension lediglich eine vage Vorstellung vom letztendlichen Aussehen des Bildes geben.
Nachdem ich den Zuschlag für den Auftrag bekam, beschäftigte ich mich nochmals intensiv mit der Raumsituation und musste erkennen, dass diese Aufgabe nur mit einer klaren Formensprache bewältigt werden konnte. Da der Abstand zu den Sitzreihen zu gering war, hätte eine intensive, abstrahierende Malerei den Kirchenraum ungut dominiert.
Ein Entwurf war nötig, um diesen auf die Wand übertragen zu können. Mit kleinen Entwurfsskizzen tastete ich mich an die Gesamtkomposition heran. Studien zu einzelnen Figuren und Figurengruppen entstanden, die letztendlich in einen Strichentwurf mündeten. Dieser Entwurf wurde mithilfe eines eigens für diesen Zweck angefertigten Projektors auf die – mit der Leinwand kaschierten – Wand übertragen. Von einer Hubbühne mit Schwenkarm aus vollendete ich das Bild innerhalb von 6 Monaten. Ärgerliche Bauverzögerungen und ein leider nicht verhandelbarer Übergabetermin ließen nicht mehr.
Aus Gründen, die für die Umsetzung dieses Monumentalbildes notwendig waren, beschäftigte ich mich intensiv mit der realistischen Darstellung des menschlichen Körpers. Die war der Punkt eines stilistischen Umbruchs. Ab 2002 beginnt eine Wiederaufnahme der gegenständlichen Malerei, welche sich nach dem Studium in Leipzig, obwohl weiterhin mit einer organischen Bildsprache, immer weiter abstrahiert hatte.
Entwurf
Malerei
Im Besitz des Oberhessischen Museums Gießen | Dauerausstellung im Alten Schloß 2. OG.
Gemälde Kopf aus dem Jahr 2002 – mit Beispiel Rückseite-Verso mit Daten, Titel und Signatur
Arbeiten auf Papier
Um den Jahrtausendwechsel verwende ich vermehrt die Technik der „Fragmentierung“. Dabei entstehen bizarre organische Formen und Torsi. Auf meinem Blog können Sie einige Zeilen darüber lesen welche auch Bezugspunkte zur Kunstgeschichte herstellen.