Malerei
Standort: Albertinum | Galerie Neue Meister | Dresden
Albertinum | Galerie Neue Meister, Inv.-Nr. 90/54
Foto: © Foto: Albertinum | Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Die Festlegung auf einen Stil ist lediglich die Entscheidung für eine Kulisse in der Handlungen vollzogen werden oder die benutzt wird, um in ihr Dinge zu etablieren, welche Gefühle wachrufen können. Wie Sprache zur Verständigung dient und denjenigen außen vor lässt, der sie nicht versteht, ist auch ein Bild auf einen Empfänger angewiesen der Zugang zum Inhalt findet. Letztlich wird sich jeder „sein“ eigenes Bild machen müssen.
In den Gemälden der späten 80er und bis tief in die 90er Jahre hinein löst Gatzemeier den menschlichen Leib in einem Farbschwall auf. Die Masse der Körperlichkeit verbindet sich mit der Masse der Farbe. Es wird gebaut, geschichtet und revidiert, bis das Bild energetisch aufgeladen ist. Selbst in der Abstraktion bleibt die organische Form immer das bestimmende Element.
Zyklus Todesfuge
Auf der Suche nach Material schaltete Thomas Gatzemeier eine Annonce. Eine ältere Witwe meldete sich und bot ihm Farben und eine Staffelei an die auf einem Speicher lagerte. Ihr Mann studierte Malerei in Dresden, bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde und in Stalingrad fiel. Gatzemeier beschäftigte sich schon während seiner Diplomzeit in einer Art mit dem Dritten Reich die nicht nur provokant war, sondern auch die Staatsmacht auf den Plan rief.
Die Arbeit an diesem Zyklus begann noch vor seiner Ausbürgerung in der DDR und endete nach vier Jahrem – im Jahr der „Wiedervereinigung“ Deutschlands – 1989.